Bischöfliches Ordinariat der Diözese Würzburg
Matineé am Samstag -Louis Vierne, Kirchenmusik in Heilig Geist
Kantor Martin Seiwert präsentiert einen der schillerndsten Komponisten für moderne Orgelmusik mit einem opulenten Werk:
Louis Vierne (1870–1937) – Symphonie Nr. 3 in fis-Moll, op. 28
Louis Vierne gilt als einer der bedeutendsten französischen Organisten und
Komponisten des frühen 20. Jahrhunderts. Geboren in Poitiers, fast blind von
Geburt an, fand er in der Musik seine Ausdrucksform. Er war Schüler von César
Franck und Charles-Marie Widor und wirkte über viele Jahrzehnte als Titularorganist
an der Kathedrale Notre-Dame de Paris.
Sein kompositorisches Schaffen ist eng mit der großen französischen Orgelromantik
verbunden. Besonders seine sechs Orgelsymphonien zeigen eindrucksvoll, wie die
sinfonische Klangsprache der Spätromantik auf die Orgel übertragen werden kann.
Vierne verstand es meisterhaft, die klanglichen Möglichkeiten der französischen
Kathedralorgeln – mit ihren orchestralen Farben, dynamischen Abstufungen und
monumentalen Dimensionen – auszuschöpfen.
Die Sympohnie Nr. 3 in fis-Moll entstand im Jahr 1911 und gehört zu den
populärsten Werken des Komponisten. Sie ist in fünf Sätzen angelegt:
1.Allegro maestoso
2. Cantilène
3. Intermezzo
4.Adagio
5. Final
Die Symphonie verbindet lyrische Melodien, tänzerische Leichtigkeit und
dramatische Steigerungen. Besonders eindrucksvoll ist der Kontrast zwischen der
innigen, gesanglichen Cantilène, dem meditativen Adagio und dem kraftvollen
Finale, das in einem strahlenden Dur-Schluss mündet.
Mit dieser Symphonie entwirft Vierne ein farbenreiches Panorama voller Emotion
und Virtuosität – ein Werk, das die Orgel nicht nur als liturgisches Instrument,
sondern als „Königin der Instrumente“ in ihrer ganzen Pracht zeigt.