Würzburg (POW) „Mögen Sie Kraft und Mut haben, dies auch immer wieder zu leben und das Vertrauen zu schenken, dass da jemand ist, der mich hält.“ Das hat Domkapitular Dietrich Seidel, erster Vorsitzender des Diözesan-Caritasverbandes Würzburg, im Rahmen der Mitarbeiterversammlung im Seniorenzentrum Sankt Thekla Hospizhelfern der Malteser gewünscht. Mit einem Teelicht als symbolisches Geschenk für das hohe Engagement zollte er ihrer Arbeit Respekt.
Den Pflegekräften und den in Sankt Thekla arbeitenden Kreuzschwestern war es immer ein besonderes Anliegen, den ihnen anvertrauten Bewohnern beim Sterben beizustehen. Vor 15 Jahren bekamen sie hierbei Unterstützung durch ehrenamtliche Malteser. Aufgrund dieser erfolgreichen Zusammenarbeit entschloss sich die Hausleitung Mitte der 90er Jahre, ein eigenes „Hospizappartement“ einzurichten. Im Mai 1996 konnte es eingeweiht werden. Sein Konzept der Einbindung in ein Alten- und Pflegeheim gilt bis heute als Innovationsmodell für viele Seniorenheime. Sankt Thekla hat seine Kapazität inzwischen auf bis zu vier Plätze erweitert.
Parallel hierzu legten die Verantwortlichen des Hauses viel Wert auf die Schulung ihrer Mitarbeiter. Im Rahmen des Projektes „ars moriendi“, der Kunst des Sterbens, des Diözesan-Caritasverbandes erarbeitete eine Projektgruppe im vergangenen Jahr ein entsprechendes Leitbild und Pflegestandards, formulierte ein Anschreiben an die Bestatter und Pläne für die Einbeziehung der Angehörigen und Ehrenamtlichen, erstellte einen Krisen-Notfallplan, regelte die Erreichbarkeit der Hausgeistlichen und stellte einen Ordner mit Gedichten, Gebeten und Abschiedsfeiern zusammen. Eine Türschleife wird jetzt als sichtbares Signal im Haus eingesetzt, wenn jemand verstorben ist. Und in diesem Jahr war es für das Seniorenzentrum Sankt Thekla selbstverständlich, sich auch an einem Projekt-Kolleg des bayerischen Caritasverbandes zur Einführung christlicher Palliativ- und Hospizkultur zu beteiligen. Marco Bambach, Geschäftsführer der Caritas-Einrichtungen gGmbh, zu dem das Haus in der Sanderau in Würzburg gehört, wünschte der Projektgruppe unter Führung von Einrichtungsleiter Hans Heidenfelder viel Glück. „Zum Leben gehört auch Sterben. Das sollte man nicht ausblenden, sondern sich aktiv damit auseinandersetzen.“
lh (Caritas)
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