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Frühjahrs-Diözesanversammlung der KLJB Würzburg

Würzburger Fürstbischof mit Grab im Bamberger Dom

Vor 200 Jahren starb Fürstbischof Georg Karl von Fechenbach – 1802 als Landesherr zurückgetreten – Kämpfer für das Schulwesen

Würzburg (POW) Seine Amtszeit war geprägt von großen Veränderungen, denen er schließlich selbst zum Opfer fiel: Georg Karl Ignaz Freiherr von Fechenbach zu Laudenbach war der letzte Fürstbischof von Würzburg. Als Oberhirte der Diözese Würzburg blieb er bis zu seinem Tod am 9. April 1808 im Amt. Nach seinem Rücktritt als Landesherr von Würzburg im November 1802 widmete sich Fechenbach ausschließlich seiner kirchlichen Aufgabe. 1805 übernahm er nach dem Tod von Bischof Buseck auch die Leitung des Bistums Bamberg. Zusammen mit Weihbischof Gregor von Zirkel versuchte er, während eines hart geführten Kirchenkampfes und der sich anschließenden kirchlichen Restauration die Überreste der katholischen Kirche in Bayern zu bewahren. Bis zu seinem Tod stritt er mit den weltlichen Herrschern um den Anspruch auf die Verleihung von Pfarrstellen, gegen staatliche Eingriffe in die kirchliche Verwaltung, das Sakramentenrecht und den Entzug der Priesterseminare. Doch die Welt war nicht mehr die, die Fechenbach bei seiner Bischofsweihe vorgefunden hatte. Es war eine Welt, in der die Regierungsgewalt eines Kirchenfürsten nichts mehr galt. Fechenbach starb 1808 und wurde im Bamberger Dom beigesetzt.

Das Licht der Welt erblickte Georg Karl Ignaz Freiherr von Fechenbach zu Laudenbach am 20. Februar 1749 als fünftes von 17 Kindern des kurmainzischen Hof- und Regierungsrates Christoph Hartmann von Fechenbach und seiner Frau Sophie Leopoldine Freiin von Buseck. Somit gehörte er zu einer Familie, aus der viele Offiziere und geistliche Würdenträger stammten. Georg sollte eine geistliche Laufbahn einschlagen. Bereits mit neun Jahren war er Domizellar in Würzburg, zwei Jahre später in Mainz und Trier. Die Pfründe aus diesen und weiteren Ämtern flossen in seine akademische Ausbildung, die er nach Studienreisen durch Frankreich und Italien mit den Doktorwürden in Jura und Theologie 1768 in Rom abschloss. 1779 empfing er die Priesterweihe und wurde ein Jahr später Mitglied des Würzburger Domkapitels.

Bereits unter Fürstbischof Franz Ludwig von Erthal begann sein Wirken. Fechenbach übernahm die Leitung der Schulkommission des Hochstifts und das Rektorenamt der Würzburger Universität. Nach Erthals Tod im Februar 1795 bemühte sich Fechenbach um die Nachfolge. Bei diesem Ansinnen wusste er um die Unterstützung des kaiserlichen Hofes. Das Würzburger Domkapitel votierte am 12. März 1795 mit Mehrheit für Fechenbach. Bamberg erteilte dagegen eine klare Abfuhr. Als Resultat kamen die unter Schönborn und Erthal vereinten Bistümer wieder in verschiedene Hände. Am 21. Juni 1795 empfing Fechenbach die Bischofsweihe.

Als unbegründet erwiesen sich Befürchtungen der Würzburger, der neue Fürstbischof werde wichtige Staatsämter mit Mainzer Leuten besetzen. Fechenbach war bemüht fortzusetzen, was Erthal begonnen hatte, vor allem innenpolitisch. Er konzentrierte seine Anstrengungen insbesondere auf das Schulwesen und die Optimierung der Landwirtschaft. Aus der überschaubaren Zeit seines bischöflichen Wirkens rühren die Wiedereinführung von Fruchtmagazinen oder das Verbot für Staatsdiener, Handel zu treiben. Fechenbach engagierte sich karitativ, insbesondere für die Armen, suchte das Marktwesen zu verbessern und reformierte das Landgericht.

Gänzlich von den Linien seines Vorgängers unterschied sich Fechenbachs Außenpolitik: Als treuer Anhänger des Kaisers stellte er sich den durch die Französische Revolution verursachten Zerfallserscheinungen des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation entgegen. Die Rechnung folgte prompt: 1795 und 1800 marschierten in das Hochstift französische Truppen ein und nahmen es in Beschlag. Beide Male entging der Fürstbischof Georg Karl nur durch Flucht einer Festnahme und ersparte seinen Untertanen eine Lösegeldzahlung. 1795 vereinbarte Preußen mit Frankreich die Abtretung der linksrheinischen Gebiete, für deren Verlust die deutschen Fürsten mit kirchlichen Besitzungen entschädigt werden sollten. Damit begann die Säkularisation. Sie fand mit dem Reichsdeputations-Hauptschluss in Regensburg am 25. Februar 1803 ihren Abschluss. Neben dem Bistum Würzburg verloren weitere 21 Bistümer und Erzbistümer sowie über 40 reichsunmittelbare Klöster und Stifte die politische Souveränität. Ihre Territorien wurden unter den weltlichen Herrschern aufgeteilt.

(1408/0434; E-Mail voraus)

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