Im Jubiläumsjahr zum 400. Gedenken an das „Pestwunder“ wird die Eucharistiefeier in Hörstein durch einen besonderen Festprediger bereichert: Pater Dr. Simon Schrott OSB, der einst als Praktikant, Diakon und Priester in Alzenau, Wasserlos und Hörstein wirkte, kehrt zurück und feiert gemeinsam mit den Winzern und den Gläubigen die Heilige Messe und steht der anschließenden Weinbergsprozession vor.
Simon Schrott war bis Herbst 2014 in der ehemaligen Pfarreiengemeinschaft St. Benedikt am Hahnenkamm Alzenau, Wasserlos und Hörstein tätig und wurde vom damaligen Pfarrer Jan Kölbel begleitet, bevor er Kaplan in Hösbach wurde Nach der Priesterweihe wurde in Hörstein eine feierliche Nachprimiz gefeiert. Nach einer weiteren Pfarrstelle entschied er sich, seinem Leben eine neue geistliche Richtung zu geben: Er trat ins Benediktinerkloster Münsterschwarzach ein. 2021 begann er dort sein Noviziat und legte 2023 die zeitliche Profess ab. Nun kommt er – im Habit der Benediktiner – nach Hörstein zurück und freut sich auf ein Wiedersehen.
Am Sonntag, den 18. Mai, wird Pater Simon zusammen mit Kaplan Napoleon Savariraj die Heilige Messe um 9:00 Uhr in der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt feiern und die Festpredigt halten. Im Anschluss begleitet er die Prozession mit der Urbansreliquie und erteilt an der Statio den traditionellen Wettersegen.Der ehemalige Regensburger Domspatz wird auch die Feier mit liturgischen Gesang bereichern, eine Gabe, welche die Menschen in Alzenau sehr schätzten.
Im Anschluss an die Liturgie sind alle eingeladen zum gemütlichen Beisammensein bei „Weck, Wein und Worscht“ am Pfarrheim. Hier wird es die Gelegenheit geben, mit Pater Simon persönlich ins Gespräch zu kommen – ein Anliegen, das ihm besonders am Herzen liegt.
Die Benediktiner haben vor über 1000 Jahren entscheidend zur Geschichte Hörsteins beigetragen. Sie erkannten die fruchtbare Stein- und Hanglage, pflanzten die ersten Reben und prägten das geistliche Leben der Region. Ihre Sommerresidenz mit Gehöft am Abtsberg in der Mömbriser Straße – heute Vinothek des Hofguts – zeugt noch heute davon.
Auch Bernhard von Clairvaux, der große Reformator des Zisterzienserordens, steht in dieser Tradition. Ihn riefen die Hörsteiner im Pestjahr 1625 um Fürsprache an – und wurden vor dem Aussterben bewahrt. Dieses „Pestwunder“ bleibt ein tief verwurzeltes Zeugnis des Glaubens in Hörstein – ein Glauben, den auch Pater Simon mit seiner Rückkehr lebendig werden lässt.