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Frühjahrs-Diözesanversammlung der KLJB Würzburg

Den Zauber der Weihnacht allen Menschen bringen

Bischof Dr. Friedhelm Hofmann stellt am Weihnachtsfest 2008 Botschaft der Geburt des Erlösers gegen die Dunkelheit der heutigen Zeit – Den Frieden und die Gerechtigkeit Gottes weitergeben

Würzburg (POW) Bischof Dr. Friedhelm Hofmann hat am Weihnachtsfest 2008 dazu aufgerufen, den Glanz von Weihnachten in die Dunkelheit der heutigen Zeit zu tragen. „Es liegt an uns, den Zauber der Weihnacht allen Menschen zu bringen“, sagte er in seiner Predigt in der Christmette in der Heiligen Nacht im Würzburger Kiliansdom. Diesen Zauber könnten auch tragische Weltereignisse, gesellschaftliche und wirtschaftliche Gewitterwolken und erst recht nicht vorweihnachtliche Verkaufsstrategien mit dem Missbrauch weihnachtlicher Texte und Lieder aufheben. Heute und jetzt müssten die Christen den Frieden und die Gerechtigkeit Gottes weitergeben.

Der Bischof erinnerte an weltweite „Wunden“ am Weihnachtsfest 2008: „Hunderttausende von Menschen sterben an Seuchen, verhungern, werden gefoltert oder versklavt. Tyrannen üben dreist Schreckensherrschaften aus. Terrorakte, Aufstände, Piraterie, Unterdrückung und Folter sind leider immer noch an der Tagesordnung.“ Aber auch in Deutschland stehe vieles auf dem Spiel: Neonazis demonstrierten und attackierten. Verbrechen ereigneten sich täglich und schreckten auf. Blicke man auf die jüngste Legalisierung der aktiven Sterbehilfe in Luxemburg so müsse man mit Papst Benedikt XVI. das uneingeschränkte Ja zum menschlichen Leben ausdrücken. „Jedem Menschen ist von der Empfängnis bis zum natürlichen Tod die Würde einer Person zuzuerkennen.“

Weihnachten sei heute hochaktuell, betonte der Bischof. Gott komme in diesem Kind von Bethlehem in die Welt – nicht in Macht und Herrlichkeit, sondern in der Armut des Stalles und in der Ohnmacht eines neugeborenen Kindes. Er liefere sich gleichsam an die Menschen aus. „Seine Strategie ist die Liebe.“ Nur da, wo Menschen sich diesem Anruf öffneten und – wie die Hirten auf den Feldern Bethlehems – zur Anbetung kämen, zur Anerkennung und Annahme der Liebesbotschaft Gottes, erhalte die Erlösung ein Gesicht. Dann verwirkliche sich das, was die Engel auf den Hirtenfeldern Bethlehems sangen: „Verherrlicht ist Gott in der Höhe, und auf Erden ist Friede bei den Menschen seiner Gnade.“

Näher ging der Bischof auch auf seinen vorweihnachtlichen Besuch im Caritas-Heimathof Simonshof für Obdachlose bei Bastheim ein. Dort lebten Menschen, die oft genug in ihrem Leben bis in die untersten Tiefen menschlicher Katastrophen abgeglitten oder gestoßen worden seien. „Für sie ist Weihnachten oft eine schwere Zeit: Erinnerungen steigen hoch, längst überwunden geglaubte Emotionen treiben Tränen in die traurig, kritisch blickenden Augen. Geht es nicht auch uns so, dass wir Weihnachten 2008 in einer inneren Verbindung zu früheren Weihnachtsfesten erleben?", fragte der Bischof und zitierte Weihnachtserfahrungen von Dietrich Bonhoeffer, Edith Stein, Kardinal Joseph Höffner und Heinrich Böll in der NS- und Nachkriegszeit.

Im Pontifikalamt am ersten Weihnachtsfeiertag bekräftigte Bischof Hofmann, himmlische und irdische Wirklichkeit würden in der Geburt des Gottessohnes unaufhebbar miteinander verknüpft. Die Dunkelheit irdischer Existenz werde durch das Licht göttlichen Seins erhellt. Zugleich werde mit dem himmlischen Glanz eine Art Erschrecken erfahrbar. „Da, wo der Himmel, sprich die Wirklichkeit Gottes in das Leben der Menschen einbricht, strahlt ein überirdischer Glanz auf, der blitzartig erhellt und ein Erschrecken zur Folge hat“, sagte der Bischof mit Blick auf die Verkündigung des Engels auf den Hirtenfeldern. Die Hirten seien vom Glanz des Herrn umstrahlt und mit der konkreten Menschwerdung Gottes in dem Kind von Bethlehem konfrontiert worden. „Der Himmel brach wörtlich in ihr irdisches Leben ein.“ Dabei habe es schon dieses überirdischen Glanzes bedurft, um den Gegensatz der Armut der Geburt in der Höhle oder im Stall auch nur annähernd zu überbrücken. Dieser Glanz habe ja nur einen Schrecken der Hirten nach sich ziehen können.

Dunkelheit, Angst, Zweifel, Schuld und menschliche Not blieben Bestandteile der irdischen Pilgerschaft, doch seien die Menschen ihnen nicht ausgeliefert, betonte der Bischof weiter. Die Herrlichkeit Gottes sei auch da gegenwärtig, wo Menschen vor lauter Dunkelheit das Licht nicht mehr wahrnähmen. „Die Sonne scheint auch hinter den Wolken. Gott war auch am Karfreitag in der Todesstunde Jesu gegenwärtig, als sich der Himmel verfinsterte.“ Das Ziel der Menschwerdung Gottes sei die den Menschen geschenkte Erlösung und das Aufleuchten seines Glanzes und damit seiner Herrlichkeit.

Die festlichen Gottesdienste zelebrierte Bischof Hofmann zusammen mit Weihbischof em. Helmut Bauer und Mitgliedern des Domkapitels. Die Orgel spielte Domorganist Professor Stephan Schmidt. Die Domsingknaben unter Leitung von Domkapellmeister Professor Martin Berger umrahmten die Christmette unter anderem mit weihnachtlichen Chorsätzen von Samuel Scheidt, Michael Praetorius und David Willcocks. Am ersten Weihnachtsfeiertag führten Domchor, Mädchenkantorei, Solisten und Domorchester unter Leitung Bergers Joseph Haydns „Missa in B“ (Harmoniemesse) auf.

Hinweis: Die Predigten sind abrufbar im Internet unter www.bistum-wuerzburg.de.

(0109/0025; E-Mail voraus)

Hinweis für Redaktionen: Foto abrufbar im Internet